Ein Sturm stand bevor.
Nachdem Andre erfahren hatte, dass Caleb sich an ihm rächen würde, hatte er natürlich die geplante
Reise nach Ingford abgesagt.
Als Alina gerade Penny zurückbringen wollte, erfuhr sie, dass es sich etwas bei Sache über den Tod ihrer
Großmutter getan hatte.
„Fräulein Alina, das war wirklich keine Absicht.“ Lucy sah Alina mit einem schlechten Gewissen an.
Eine Tasche war von oben hingefallen und Penny hatte eine große Beule am Kopf bekommen, es war
sehr schmerzhaft gewesen, deshalb hatte sie lautstark geweint.
Alina: „Kein Problem.“
Alina war jetzt sehr durcheinander. Wie konnte es sein, dass das kein Problem war? Die Folgen davon
waren jetzt wirklich schlimm.
Alina saß am Esstisch, hatte aber keinen Appetit.
Als sie Penny fütterte, sagte Penny ganz lieb: „Mama isst auch.“
Alina sah Pennys unschuldige Art und bekam Kopfschmerzen. Dieses kleine Kind wusste bis jetzt nicht
einmal, was es getan hatte.
„Okay, Mama isst auch.“ Als Penny Alina mit Mais fütterte, nahm Alina einen Bissen davon, doch sie
hatte das Gefühl, dass es nach gar nichts schmeckte.
Später.
Alina musste hinausgehen. Obwohl Lucy und die Haushälterin zu Hause waren, war Alina besorgt, Penny
zu Hause zu lassen.
Denn Caleb war jetzt wie ein Verrückter.
Zwar war er seit dem gestrigen Wutausbruch nicht mehr hierhergekommen, aber es war jederzeit
möglich, dass er hier auftauchen könnte, schließlich war er schon immer ein Wahnsinniger gewesen.
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Und die Sachen, die er tat, waren für andere Menschen auch nicht nachvollziehbar.
Also hatte Alina keine andere Wahl, als Penny mitzunehmen.
Dazu war Lucy auch mitgekommen.
Auf dem Polizeirevier:
Alina sah sich die Bilder von dem Überwachungsvideo an. Es war ein voll maskierter Mann zu sehen, der
in das Krankenzimmer von Erica gegangen war.
Als Alina das Bild sah, wie der vermummte Mann das Krankenzimmer von Erica betrat, schlug ihr Herz
gewaltig.
Sie spürte einen intensiven Schmerz in ihrem Herzen.
„Haben Sie herausgefunden, wer diese Person ist?“, fragte Alina mit zitterigen Lippen.
Zu diesem Zeitpunkt wurde klar, dass jemand hinter dem Tod ihrer Großmutter steckte.
Bei diesem Gedanken war Alina mehr als erschüttert.
„Noch nicht. Wir überprüfen gerade die Leute, die an diesem Tag das Krankenhaus betreten haben. Es
ist ein privates Krankenhaus, also wird da nicht so viele Leute ein und aus gegangen sein.“
„Aber das Schwierige daran ist, dass es schon so viele Jahre her ist!“, sagte der Polizist zu Alina.
Es gab nicht viele Leute, die ein und aus gegangen waren, aber es war schon so viele Jahre her.
Die Polizei war jetzt immer noch auf der Suche nach den Unterlagen, in denen die Personen registriert
wurden, die ein und aus gegangen waren. Wenn man diese Unterlagen finden würde, dann wäre die
Sache so gut wie geklärt.
Alina: „Sie müssen diese Person unbedingt finden!“
Ihr Herz schlug wild.
„Ja, natürlich!“
Alina wusste nicht, wie sie da herausgekommen war, aber sie war wie entgeistert im Auto gesessen und
konnte sich nach langer Zeit immer noch nicht erholen.
Alina war bei ihrer Großmutter aufgewachsen, deshalb wusste sie, dass ihre Großmutter kein schlechter
Mensch war.
Da die Großmutter eine unglückliche Ehe hatte, war ihr Leben schon ohnehin ziemlich schlimm
gewesen, warum musste sie kurz vor dem Tod auch noch so etwas Schreckliches erleben?
Da es sich jetzt herausgestellt hatte, dass jemand hinter dem Tod ihrer Großmutter steckte, war es ganz
natürlich, dass Alina jetzt auch an den Autounfall ihrer Eltern dachte.
Könnte es sein, dass es bei dem Autounfall ihrer Eltern auch jemand dahinter steckte?
Warum war ihre Großmutter damals ins Krankenhaus eingeliefert worden?
Weil Alinas Eltern bei dem Autounfall ums Leben gekommen waren und ihre Großmutter den Schock
nicht verkraften konnte.
In dem Jahr hatte Alina ihre ganze Familie verloren.
Damals schien nichts Merkwürdiges daran zu sein, aber nachdem es sich nun herausgestellt hatte, dass
jemand hinter dem Tod der Großmutter steckte, bekam Alina plötzlich das Gefühl, dass all die Sachen
wie ein Netz von Geheimnissen war, das sie umschloss.
Alina spürte, dass ihr die Luft wegblieb und dass es ihr das Herz sehr wehtat.
„Fräulein Alina“, rief Lucy besorgt.
Denn nachdem Alina aus dem Polizeirevier herausgekommen war, hatte sich ihre Stimmung schlagartig
geändert und sie sah sehr schlecht aus.
Alina atmete mehrmals tief durch, konnte aber das schwere Lastgefühl in ihrem Herzen nicht
unterdrücken.
Dann fragte sie: „Lucy?“
„Ja, Fräulein Alina?“
„Meine Großmutter, ist sie ein schlechter Mensch?“
„Nein, sie war ein sehr guter Mensch, der die Leute immer sehr gut behandelt hat.“
„Hat sie wirklich jeden sehr gut behandelt?“ Wenn das so war, warum sollte ihr jemand etwas antun
wollen?
Wollte diese Person einfach nur ihrer Großmutter etwas antun oder steckte etwas anderes dahinter?
Alinas Gedanken waren zu diesem Zeitpunkt völlig durcheinander.
Sie hatte offensichtlich nicht erwartet, dass sich die Sache so entwickeln würde.
Man musste diese Sache nachgehen!
Die Person, die dahintersteckte, musste auf jeden Fall gefunden werden, ganz egal, um wem es sich
In diesem Moment war Alina sehr entschlossen.
Hatte Alina Hassgefühle?
Natürlich hatte sie das! In diesem Moment hasste Alina die Person, die dahintersteckte, mehr als alle
anderen. Und wenn der Autounfall ihrer Eltern auch kein Unfall wäre, dann ...
Bei diesen Gedanken wurde Alina vom Schmerz in ihrem Herzen überwältigt. Es tat schon so weh, dass
sie ihre Familie verloren hatte, und wenn das alles auch noch von jemandem geplant wäre ...
Sie hatte achtzehn Jahre lang ein perfektes Leben gehabt, nun war alles auf den Kopf gestellt worden.
Sie war wie eine Prinzessin, die von allen Leuten gut behütet worden war, aber nun war sie von Hass
erfüllt.
Alina war so durcheinander, dass sie nicht wusste, wie sie nach Mulherd Herrenhaus zurückgekommen
war.
Als Penny auf das Sofa kletterte und Alinas kleine Gesicht berührte, kam Alina wieder zur Besinnung.
Alina sah Penny an und sagte: „Penny.“
„Mami, sei nicht traurig.“ Als Penny diesen Satz sagte, hatte sie die letzten zwei Worte ziemlich .
undeutlich ausgesprochen.
Doch genau diese unschuldige und naive Stimme beruhigte Alina sofort.
„Mami ist ...“
Alina wollte sagen, dass sie nicht traurig wäre, doch sie konnte es einfach nicht aussprechen.
Denn wie konnte es sein, dass sie nicht traurig war?
Ihre Großmutter hatte sie immer sehr gut behandelt und sie hatte ihre Großmutter in ihr Herz
geschlossen, seit sie denken konnte.
Und jetzt erfuhr sie, dass ihre nette und elegante Großmutter in den letzten Tagen ihres Lebens so sehr
gelitten hatte. Das war ein Gefühl, als hätte man ihr das Herz aus der Brust gerissen.
Egal, wer es war, sie musste diese Person ausfindig machen. Sie war auch fest entschlossen, diese Person
richtig leiden zu lassen.
„Mama.“
„Ja?“
„Penny vermisst dich.“
Penny war jetzt noch sehr klein, deshalb waren ihre Gedanken ziemlich durcheinander, also sagte sie
immer direkt das, woran sie gerade dachte.
Es war schwer vorstellbar, dass ein so naives Kind den ganzen weiten Weg zu ihrer Mutter finden
konnte, nur weil es ihre Mutter vermisst hatte.
„Gut, ich weiß, dass du Mama vermisst hast.“ Dann nahm Alina Penny in den Armen.
Als Alina den Duft von Penny roch, fühlte sie sich in diesem Moment endlich etwas wohler.
Niemand wusste, wie sie sich in diesem Moment fühlte.
Es tat so weh.
Es war also gut, dass Penny zu dieser Zeit bei ihr war, denn was wäre, wenn auch Penny nicht da wäre ...
Lucy hatte etwas für Penny zubereitet, das extra für Kleinkinder gedacht und sehr leicht zu verdauen
war.
Man musste wirklich sagen, dass die ältere Generation wirklich sehr viele Erfahrungen hatte.
Sie wussten ganz genau, was ein Kind in welchem Alter essen musste.
Mit Lucy an ihrer Seite hatte Alina wirklich viel weniger Sorgen.
„Penny, iss das auf, du bist ein sehr braves Kind.“ Lucy mochte Penny wirklich sehr gern, denn Penny war
immer sehr brav.
Alina lächelte und sah Penny mit einem Blick voller Zuneigung und Zärtlichkeit an.